Freitag, 11. Juni 2010

6. Morgendlicher Fototermin

Es ist 6:00 Uhr Morgens und ich verspüre das dringende Bedürfnis die Toilette zu besuchen. Eilig ziehe ich mir etwas über, denn nur im Nachthemd kann ich den zu dieser Zeit schon gut besuchten Hof leider nicht betreten. Verschlafen, mit strubbeligen Haaren und pelzigem Geschmack im Mund tapse ich aus meiner Tür, um nur eben schnell auf Toilette zu gehen und mich danach noch mal hinzulegen. Sobald ich mein Zimmer verlasse kommt mir jedoch Patience schon ganz aufgeregt entgegen. "Steff, Steff I need you just small small! Come here!" ruft sie. Ich mache mir fast in die Hose und überlege welchem Bedürfnis ich nachkommen soll, ihrem oder meinem. Meine Entscheidung fällt schnell in Richtung Badezimmer aus und ich deute Patience an gleich nachzukommen. Patience wartet vor dem Klo auf mich, um mich direkt in Lilys Zimmer zu führen. Dort liegt Baby Lily sehr hübsch gekleidet auf dem Bett, über ihrem Kopf eine aufgeklappte Bibel und neben ihr eine Kreuzkette. Der Grund für diese merkwürdige Drapierung ist ein Fotograf, der mit seiner uralten analogen Kamera Fotos schießt. Die restliche Nachbarschaft aus meinem Hof hat sich fein gemacht und ebenfalls im Raum versammelt. Mir wird ein Stuhl hingeschoben und ich setzte mich. Lily werden verschiedene Kleider angezogen und sie wird in unterschiedlichen Positionen fotografiert. Immer noch verschlafen verstehe ich langsam was hier passiert, ich soll mit Lily fotografiert werden! Oh nein, aber ich habe mir doch noch nicht einmal das Gesicht gewaschen oder die Zähne geputzt, außerdem sitze ich hier mit den allerletzten Klamotten, die ich nur für den kurzen Weg zur Toilette angezogen habe. Schon kommt Patience mit dem Baby im Arm auf mich zu. Ich springe auf, bitte darum erst wen anderes zu fotografieren und entschuldige mich zum umziehen. Schnell laufe ich zurück in meine Zimmer, ziehe eines der neuen afrikanischen Kleider von Patience2 an und gehe immer noch ungewaschnen wieder zurück zum Fototermin. Im Zwielicht des schlecht Beleuchteten Raums macht der Fotograf nach wie vor Fotos. Ich soll mich aufs Bett setzten und bekomme die kleine Lily in die Arme, sie trägt die Schuhe von Christians Mutter und ein niedliches Matrosenkleidchen. Der Fotograf macht wie bei allen nur ein einziges Foto und ich habe das Gefühl ganz blöd geguckt zu haben. Trotzdem freue ich mich sehr darüber wie freundlich mich die Nachbarn integrieren und dass ich sogar mit auf Familienfotos darf ist für mich eine große Ehre.

Essensvorbereitungen, es gibt Fufu und Palmnutsoup:


Die guten in Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen. Die arme Cecilia muss die Palmnüsse vorbereiten.




Meine coolen Nachbarjungs:


Besuch, Cecilia ist bei mir auf dem Boden eingeschlafen. Auch nachdem ich ihr mehrmals Bett und Kissen angeboten habe, zog sie den harten Boden vor.


 Mehr Besuch:

Noch mehr Besuch:
Verkauf frei Haus:


Omas Minikätzchen ist eigentlich schon lange ausgewachsen:


Zuckerrohr, wird in kleine Stücke gehackt und schmeckt sehr süß und sehr lecker:

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