Samstag, 12. Juni 2010

10. In Ghana essen sie Katzen!

Dieses Wochenende sind alle meine engsten Nachbarn zur Beerdigung von Patience Großvater, nach Takoradi gefahren. Nur Paul ein elf Jähriger kleiner Junge, der nicht zur Familie von Patience gehört, hat sich entschieden hier zu bleiben. Einerseits finde ich die Stille, die hier nun herrscht komisch und auch das niemand da ist wenn ich nach Haus komme oder fragt wo hingehe, andererseits ist es auch mal schön soviel Ruhe zu haben. Am Freitag bereite ich abends noch meinen Workshop für den nächsten Tag vor und habe mal keine Konzentrationsprobleme weil alles so leise ist. Außerdem kann ich jetzt ungestört die kleinen Katzen füttern die zum Hof gehören. Das Weibchen ist schwanger und geht nicht mehr richtig jagen, deswegen stelle ich ihr und dem kleinen Erik ab und zu etwas fressen hin. Die beiden verschlingen alles gierig und freuen sich schon wenn ich abends nach Hause komme. Erik weicht mir nicht mehr von der Seite und läuft mir wie ein kleines Hündchen sogar ins Nachbarhaus zum duschen hinterher. Dort wartet er dann vor der Tür und begleitet mich wieder zurück zu meinem Zimmer. Sehr niedlich, nur weiß ich nicht wie ich das meinen Nachbarn erklären soll, wenn sie es bemerken. Dann werden sich alle an mich nur als die verrückte Katzenfrau erinnern. Einer der ehemaligen Volontäre, ist aus dem einfachen Grund zur Legende geworden, weil er soviel Essen konnte. Das ganze Dorf kennt Max den Vielfraß.

An dieser Stelle möchte ich auch von Tom berichten, der neulich mal wieder bei Kukua zum Essen eingeladen war. Es gab Yam und eine Soße mit besonders zarten Hähnchenfleisch. Als Tom Kukua darauf anspricht und ihr Hühnchen lobt, erwidert sie, dass dies kein Hünchen sondern ihre Katze sei. Ihr Bruder hat sie am Morgen geschlachtet und sie hat sie mit in die Suppe getan.

Ich bin mir jetzt nicht mehr so sicher ob ich weiterhin bei Kukua essen soll. Außerdem habe ich ein bißchen Angst um meine Hof Kätzchen, denn Lily hat mir erzählt, dass es eigentlich sehr viel mehr Katzen waren, aber die anderen bereits gegessen wurden.
Mein Zimmer habe ich jetzt etwas gemütlicher gestalten können

1 Kommentar:

  1. Pass auf, dass die Dich nicht aufesssen, sollte Deutschland gegen Ghana gewinnen :-D

    LG,

    Henni

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