Dienstag, 15. Juni 2010

13. Katzengeburt!


Geschafft komme ich gegen späten Nachmittag von der Arbeit nach Hause. Es regnet leicht, aber dennoch ist auf dem Hof reger Betrieb. Meine Nachbarn bereiten gerade ihr essen zu. In der Ecke vor meinem Zimmer ist eine halbwegs trockene Stelle, in der die schwangere Katze in einer komischen Sitzposition liegt. Ich wundere mich kurz darüber, doch beachte sie nicht weiter, weil ich erstmal in mein Zimmer möchte. Nachdem ich meine Sachen abgelegt und mich umgezogen habe, höre ich plötzlich ein ganz jämmerliches Katzenmauzen vom Hof her kommen. Ich bin erstaunt darüber welche Katze den so fiepst und schaue sofort nach. Die schwangere Katze liegt immer noch in der gleichen Ecke, doch neben ihr liegt jetzt ein kleines rotbraunes, nasses Minikätzchen, das herzerweichend Miaut. Die Kinder vom Hof stehen ebenfalls in den Türeingängen (es regnet immer noch) und beobachten das Schauspiel. Auch Aunti (die ältere Dame und meine Vermieterin) schaut was da vor sich geht. Das gebärende Kätzchen scheint ebenso überrascht von der Geburt zu sein wie wir alle und weiß mit dem schreienden kleinen Ding erstmal nichts anzufangen. Sie hat sich aber auch einen reichlich ungünstigen Platz und Tag ausgesucht. Auch wenn ich die Niederkunft etwas später erwartet hatte, habe ich aber natürlich schon eine  Kiste für sie und die Babys vorbereitet. Ich stelle sie raus und lege die Katze und ihr Baby hinein. Meine Nachbarn die uns immer noch beobachten fangen herzlich an über mich zu lachen. So fürsorglich werden Nutztiere sonst nicht behandelt und ich bin unglaublich froh zu richtigen Zeit nach Haus gekommen zu sein. Schwubdiwub ist auch schon das zweite Kätzchen da und die Mutter nimmt das trockene und geschützte Plätzchen, welches ich ihr hingestellt habe sofort dankbar an. Sie fängt an ihre Babys abzulecken und (sehr appetitlich) die Nachgeburt aufzufressen. Letzteres empfinde selbst ich als eklig und auch das natürlich die Nabelschnur abgeknabbert wird. Ich möchte die junge Mutter nicht weiter stören und gehe zurück in mein Zimmer, um später nochmal nach ihr zu schauen. Als ich eine halbe Stunde später nach ihr sehe, ist noch ein drittes, grau getigertes Kätzchen dazu gekommen. Alle drei liegen sehr niedlich nebeneinander und säugen ganz angestrengt. Besonders froh bin ich darüber, dass auch eine roter Kater (wie mein Mikkel) dabei ist.

Die Kätzchen werden jeden Tag größer und niedlicher. Jeden Tag bekommt ihre  Mama von mir essen und trinken. Für die Kiste habe ich ein vor Sonne und Regen geschütztes Plätzchen finden können. Selbst meine Nachbarn geben ihr jetzt häufiger etwas vom Fufu ab. Als ich Aunti gefragt habe ob es für sie in Ordnung ist, wenn die kleinen in einer Kiste auf dem Hof stehen und ich sie füttere, war sie sehr freundlich und meinte sie würde sich sogar darüber freuen, dass sich jemand kümmert, denn sie hätte nicht die Zeit und Lust dafür. Ich weiß natürlich nicht, ob gut genährte Kätzchen nicht sogar schneller verzehrt werden und ich sie damit sozusagen für meine Nachbarn mäste, aber ich will es ehrlich gesagt auch gar nicht wissen.

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