Dienstag, 27. April 2010
2.Tag - Mein erstes Fufu
Gleich Morgens rufe ich mit meiner frisch erhaltenden ghanaischen Telefonkarte (meine nr. 0544335015), meine Tante Gloria an. Sie freut sich sehr von meiner guten Ankunft in Ghana zu hören und hofft das sie mich kommendes Wochenende nach Accra abholen kann. - Sie ruft mich seither übrigens jeden Tag an um zu fragen wie es mir geht und was ich mache. Manchmal auch schon um 6:00 Uhr Morgens, aber das ist hier normal. Üblich ist hier auch das jeder 2-4 Handys mit unterschiedlichen Verträgen besitzt - Frühstück gibt es wieder bei Adrian. Um 12Uhr ruft mich Solomon, der Ansprechpartner für die Freiwilligen, an. Er möchte sich mit mir zum Fufu essen, in der Fufu Bar treffen. Er erklärt mir das wir uns an der Komenda Car Station treffen sollen. Ich weiß natürlich noch nicht wo das ist und Solomon ist ganz entrüstet darüber. Wir verabreden uns also am Cyber Cafe, von dem ich noch so ungefähr weiß wo es sein könnte. Jeder der mich kennt weiß das ich so meine Orientierungsprobleme habe, aber glücklicherweise und mit Hilfe einer Anwohnerin finde ich den Weg. Kurz darauf kommt Solomon und wir gehen den restlichen Weg gemeinsam. Die Fufu Bar ist eine runde Mauer mit Strohdach, durch einen Vorhang tritt man ein und in der Mitte sitzt eine Frau und stampft Fufu. Fufu ist eine klebrige Masse auf Maniokbasis, gekochte Maniokwurzeln und Kochbananen werden mit Hilfe eines großen Holzstampfers zu einer gummiartigen Masse zusammengestampft. Es gibt auch andere Varianten mit Yams oder Taro. Im Kreis drumherum sind Stühle und Tische aufgebaut. Wir setzten uns und nach kurzer Zeit kommt eine Frau und reicht uns eine Wasserschale, in der wir unsere rechte Waschen. Solomon fragt mich ob ich viel oder wenig Essen möchte, ich habe gerade gefrühstückt und vorher noch nie richtiges Fufu (nur den deutschen Ersatz aus sehr zäh zubereiteten Kartoffelbrei) gegessen und entscheide mich somit für die kleine Portion. Als der Teller kurz darauf kommt bin ich erschrocken wie viel die kleine Portion trotzdem noch ist und zweifle sofort daran aufessen zu können. Die beiden Fufu klumpen liegen in sehr viel Soße (Stew) und etwas Fisch. Ich probiere und finde man kann es essen, auch wenn es wohl nicht mein Leibgericht werden wird. Je mehr ich esse desto weniger schmeckt es mir jedoch und auch an den Fisch der mit Kopf und Gräten verspeist wird muss ich mich wohl noch gewöhnen. Ich esse nur die hälfte und muss den Rest beschämt zurück geben. Nach dem essen erklärt mir Solomon ein paar Regeln von AIM und erzählt mir etwas über den Ghanaien “Way of Life”. Alles was ich trage muss über die Knie gehen, am besten sind lange Hosen, weil sie ausdrücken das man besser Situiert ist und die Menschen Respekt vor einem haben. Bei der Hitze bestehe ich doch bisher auf meine Kurzenhosen, die übers Knie gehen. Auch Spaghettishirts soll ich lieber nicht tragen. Danach fragt er mich wie ich mir meine Arbeit hier vorstelle und ich erkläre ihm, dass ich aufgrund der kurzen Zeit die ich hier bin, kein neues Projekt anfangen möchte. Ich denke man muss realistisch bleiben und in diesem begrenzten Zeitraum wäre es unwahrscheinlich, dass ich in der Lage wäre das Projekt erfolgreich zu beenden. Daher möchte ich Pia unterstützen die für das Youth Magazine zuständig ist. Sie arbeitet schon seit einer weile an ihrem Projekt und hat bereits die Interviews zusammen. Da sie sich mit Layout und Druck nicht auskennt, denke ich das ich ihr in der endgültigen Verwirklichung ihres Magazins mit den Grundlagen meines Studiums sehr gut helfen kann. Solomon findet meine Idee gut und wir plaudern noch weiter. Als ich ihm im Gespräch meinen Nachnamen mitteile ist er ganz aus dem Häuschen und berichtet mir das der Name “Boafo” sehr traditionell ist. Jeder hier in Ghana scheint meinen Namen zu kennen. Immer wenn ich ihn erwähne sind die Reaktionen ähnlich positiv. Wenn ich meine Tante treffe erfahre ich hoffentlich mehr darüber.
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