Hanna, Milena, Pia und ich sind zum Joggen verabredet. Wir treffen uns Morgens um sechs (die einzige Zeit in der die Hitze erträglich ist), um dann die Hauptstrasse entlang zu laufen. Joggen ist in Ghana zwar nicht unbedingt unüblich, aber das vier "Obruni" (weiße) Mädchen im Gänsemarsch die Strasse entlang laufen, sorgt bei den Einheimischen dann doch für allgemeine Erheiterung. Wir werden freundlich von den Leuten begrüßt, die zu Fuß mit allerhand Waren auf dem Kopf, den Weg entlang laufen und auch die voll besetzten Tro-Tros glotzen und hupen. Leider gibt es hier nicht so viel Möglichkeiten zum laufen, aber das nächste Mal wollen wir den Strand ausprobieren, auch wenn es wahrscheinlich extrem anstrengend ist im Sand zu laufen.
Zurück zu Hause Frühstücken wir erstmal ausgiebig und danach gehe ins Internet Cafe, weil wir endlich wieder eine Verbindung haben. Doch als ich den Raum betrete und mein Netbook auspacke fällt plötzlich der Strom aus. Sehr enttäuscht, aber zuversichtlich das der Strom gleich wieder anspringt, bleibe ich eine Stunde im Cafe und schreibe einige Texte vor. Dann ist mein Akku lehr, aber immer noch kein Strom da und das leider auch bis zum Ende des Tages.
Zurück zu Hause wasche ich meine Wäsche. Da ich noch nicht sehr geübt darin bin nimmt waschen immer relativ viel Zeit in Anspruch. Zum Glück leistet mir Cecilia etwas Gesellschaft und ich bringe ihr ein bißchen deutsch bei, während sie mich einige Wörter in Fanti lehrt.
Mittags kochen wir auf unserem wackeligen Gasherd, gemeinsam mit Nana und ihrer 2Jährigen Tochter Antesaba (super lustiges Kind!), Yellof rice ein typisch ghanaisches Reisgericht, das ich sehr gern mag.
Den ganzen Tag bin ich unruhig weil ich mich so gefreut habe, wieder ins Internet zu kommen und jede Minute hoffe ich, dass wir wieder Strom haben. Bei Stromausfall kann man sich außerdem kaum drinnen aufhalten, weil die Ventilatoren nicht laufen steht die Luft und man ist nur noch am schwitzen. Hier hat übrigens jeder sein eigens kleines Schweißtuch immer mit dabei. Ich hab jetzt auch eins und obwohl ich normalerweise kaum Schwitze, kommt es hier doch ab und zu zum Einsatz. Es wird aber auch zum Hände abtrocknen benutzt, nachdem man sich die Hand fürs Essen gewaschen hat.
Nachmittags ist dann das Treffen mit Pia und sie erklärt mir alles was sie bisher gemacht hat, wie weit das Projekt fortgeschritten ist und was meine Rolle dabei sein könnte. Das Youth Magazine Projekt arbeitet mit vier unterschiedlichen High Schools in der Region zusammen. Die Schüler konnten sich freiwillig für das Projekt anmelden und sind zwischen 16 und 19 Jahre alt. Jede Schule setzt sich mit einem bestimmten Thema auseinander wie zum Beispiel Teenage Pragnancy, School Dropout und Arbeitslosigkeit. Die Teilnehmer haben bereits verschiedene Texte geschrieben und Interviews geführt. Sobald die Schule wieder anfängt, werden Pia und ich jede Schule einmal die Woche besuchen. Ich werde einen Fotoworkshop anbieten, um ihnen auch den Fotojournalismus etwas näher zu bringen und das Layout mit den Jugendlichen besprechen. Bis es soweit ist bereite ich ein Konzept für den Workshop vor, korrigiere die schon geschriebenen Texte und kümmere mich gemeinsam mit Pia um die Finanzierung. Ich hoffe wir können uns nächste Woche mit der Druckerei treffen, um einen Kostenvoranschlag zu bekommen. Denn auch davon hängen meine Möglichkeiten in der Layoutgestaltung ab, schließlich weiß ich nicht mal ob es möglich sein wird in Farbe zu drucken oder ob dies zu teuer sein wird.
Donnerstag, 29. April 2010
Ein Sonntag am Strand
Am nächsten Tag kommt meine Tante kurz nach dem Frühstück, ohne ihren Mann aber dafür mit ihrem "Driver". Nachdem sie kurz vorher angerufen hat, kommt sie wenig später, dicht gefolgt von ihrem schwer bepackten Fahrer, in mein Zimmer gestürmt. Wild gestikulierend zeigt sie ihm wo er die Sachen abstellen soll. Daraufhin verschwindet er wieder, nur um kurz danach noch mehr Zeug anzuschleppen. Während dessen räumt Gloria meinen Schreibtisch ab, sie hat eine geblümte Wachsdecke mitgebracht die sofort aufgelegt werden muss. Der Fahrer macht sich an meinen Stühlen zu schaffen und ich sehe das er die ranzigen Schaumstoffkissen, mit Bezügen aus Plastiktütenmaterial bezieht. In meinem eigenen Zimmer völlig überflüssig geworden, helfe ich ihm aus Verlegenheit dabei die Plastiktüten überzuziehen. Weitere Mitbringsel meiner Tante sind zwei große Kisten Wasser (hier Voltic - Kopie von Volvic), 10 Dosen Cola, Kekse und zwei große Taschen, um meine Klamotten darin zu verstauen. Einerseits bin gerührt von soviel Führsorge, von einer Person die ich ja eigentlich noch gar nicht kenne, andererseits bin ich etwas genervt von ihrer bevormundenden Art. Aber natürlich lasse ich mir nichts anmerken und bedanke mich tausend mal für ihre Großzügigkeit. Sie fegt dabei mein Zimmer und erklärt mir, dass ich nichts von Wert am Fenster stehen lassen darf, weil es gestohlen werde könnte und ich niemanden in mein Zimmer lassen dürfte. Tja wenn das mit dem Besuch mal so einfach wäre, es wird nämlich recht oft an meine Tür geklopft. "Efi (mein ghanischer Name für Freitag geborene) what are you doing? Take a picture from my sista! oder wenn ich in der Küche bin heißt es "Steff give me wata!" Bitte und Danke scheinen hier nicht so gebräuchlich zu sein wie bei uns. Mal sehen ob ich es vielleicht doch noch etablieren kann, ohne ein mepa ou tschäu (Fanti für Bitte) und "Medase" (Danke), bekommt hier jedenfalls kein Kind was von mir. -:)
- Zurück zu einer Tante, ich möchte nicht diskutieren und sage zu allem ja, obwohl ich persönlich überhaupt keine Angst vor meinen Nachbarn habe und ich eher das Gefühl habe, Gloria denkt zu negativ über meine Umgebung. Ich freue mich jedoch sehr über die Verschönerung meines Zimmers und die Mengen an Cola und Wasser die mir nun zur Verfügung stehen. Ich kann mich nicht erinnern mich bei ihr über unser Pure Water beschwert zu haben, aber wahrscheinlich ist es durch die Chemie einfach auch nicht besonders gesund. Gemeinsam mit Milena (eine der anderen Freiwilligen) machen wir uns auf den Weg nach Kosa Beach, wo Gloria und ihr Mann im Hotel übernachtet haben. Milena, die anderen Freiwilligen und ich wollen hier unseren Sonnatg am Strand verbringen . Die beiden haben in einem wirklich sehr schicken Hotel eingecheckt und am Strand treffen wir dann Sam ihren Mann. Er hat zwei Jahre in Deutschland gelebt um zu studieren und wir unterhalten uns angeregt über die kulturellen Unterschiede, während meine Tante Muscheln für mich sucht. Mittags laden uns die beiden zum essen im Beach Resort ein. Vorweg gibt es einen Früchteteller der wirklich köstlich schmeckt. Nach dem Essen machen sich die beiden wieder auf den Weg nach Accra und ich werde sie hoffentlich bald besuchen können. Meine Gastgeschenke sind übrigens, Tee (beide sind Tee Fans und hier gibt es kaum guten), Schmuck und Parfüm bzw. Aftershave - nur falls ihr gedacht habt ich hätte nichts gehabt! Nachdem ich soviel von meiner Tante bekommen habe fühle ich mich allerdings etwas schlecht.
Milena und ich bleiben und legen uns an den Strand. Nach und nach treffen die anderen ein. Pia ist auch endlich von ihrem Urlaub zurück und wir verabreden uns für den folgenden Tag, um das Projekt zu besprechen. Das Wasser ist herrlich warm, aber die Wellen sind stark und man muss aufpassen, dass man nicht ins Meer gezogen wird. Am Strand werden Kokusnüsse, Melonen und Bananen verkauft. Wir nehmen von allem etwas und machen ein kleines Picknick. Bis zum Abend bleiben wir am Strand und ich freue mich über die öffentliche Hoteldusche mit Duschkopf, weil ich so viel einfacher meine Haare waschen kann. Zurück geht es dann mit Taxi und Tro-Tro.
- Zurück zu einer Tante, ich möchte nicht diskutieren und sage zu allem ja, obwohl ich persönlich überhaupt keine Angst vor meinen Nachbarn habe und ich eher das Gefühl habe, Gloria denkt zu negativ über meine Umgebung. Ich freue mich jedoch sehr über die Verschönerung meines Zimmers und die Mengen an Cola und Wasser die mir nun zur Verfügung stehen. Ich kann mich nicht erinnern mich bei ihr über unser Pure Water beschwert zu haben, aber wahrscheinlich ist es durch die Chemie einfach auch nicht besonders gesund. Gemeinsam mit Milena (eine der anderen Freiwilligen) machen wir uns auf den Weg nach Kosa Beach, wo Gloria und ihr Mann im Hotel übernachtet haben. Milena, die anderen Freiwilligen und ich wollen hier unseren Sonnatg am Strand verbringen . Die beiden haben in einem wirklich sehr schicken Hotel eingecheckt und am Strand treffen wir dann Sam ihren Mann. Er hat zwei Jahre in Deutschland gelebt um zu studieren und wir unterhalten uns angeregt über die kulturellen Unterschiede, während meine Tante Muscheln für mich sucht. Mittags laden uns die beiden zum essen im Beach Resort ein. Vorweg gibt es einen Früchteteller der wirklich köstlich schmeckt. Nach dem Essen machen sich die beiden wieder auf den Weg nach Accra und ich werde sie hoffentlich bald besuchen können. Meine Gastgeschenke sind übrigens, Tee (beide sind Tee Fans und hier gibt es kaum guten), Schmuck und Parfüm bzw. Aftershave - nur falls ihr gedacht habt ich hätte nichts gehabt! Nachdem ich soviel von meiner Tante bekommen habe fühle ich mich allerdings etwas schlecht.
Milena und ich bleiben und legen uns an den Strand. Nach und nach treffen die anderen ein. Pia ist auch endlich von ihrem Urlaub zurück und wir verabreden uns für den folgenden Tag, um das Projekt zu besprechen. Das Wasser ist herrlich warm, aber die Wellen sind stark und man muss aufpassen, dass man nicht ins Meer gezogen wird. Am Strand werden Kokusnüsse, Melonen und Bananen verkauft. Wir nehmen von allem etwas und machen ein kleines Picknick. Bis zum Abend bleiben wir am Strand und ich freue mich über die öffentliche Hoteldusche mit Duschkopf, weil ich so viel einfacher meine Haare waschen kann. Zurück geht es dann mit Taxi und Tro-Tro.
Dienstag, 27. April 2010
Ich lebe noch!
Da der Provider leider gestreickt hat, hatten wir die ganze letzte Zeit leider kein Internet. Seit Gestern läuft es wieder, nur da war den kompletten Tag über Stromausfall. Wie versprochen hab ich aber trotzden fleißig geschrieben und Fotos gemacht. Von den Bilder hab ich nur sehr wenig hochgeladen, weil es einfach ewig dauert und ich hier jetzt schon seit drei Stunden sitze, hab ich dann doch nur den Text eingestellt und werde die Fotos nach und nach hochladen. Außerdem möchte ich meine Rechtschreibung entschuldigen, aber ich hab einfach nicht die Zeit immer alles nocheinmal auf Fehler durchzugehen. Aber ich denke man kann es lesen-:)
Hoffentlich werde ich jetzt regelmäßig die Gelegenheit haben online zu gehen, dann ist es nicht immer so viel aufeinmal.
Meine Tante Gloria
Hoffentlich werde ich jetzt regelmäßig die Gelegenheit haben online zu gehen, dann ist es nicht immer so viel aufeinmal.
Meine Tante Gloria
10.Tag - Meine erste Deutschstunde
Nachdem ich mich am Tag zuvor, gründlich auf die kommende Stunde vorbereitet habe und noch morgens auf dem Markt war, um Kreide zu besorgen, sitze ich nun um fünf vor zehn auf einer Stufe, vor dem geschlossenen Schulgebäude. Alles ist etwas unklar und ich weiß noch wer und ob mir jemand einen Raum aufschließt. Normalerweise plane ich immer gern im voraus, aber das kann ich mir hier glaube ich abgewöhnen. Zuerst wusste ich nicht mal zu welcher Schule ich muss, niemand konnte mir sagen ob Kreide dort ist oder wo ich sie am besten bekommen kann und mit dem Schlüssel hieß es, dass würde sich dann schon am Samstag klären. Also sitze ich, warte, schwitze und gehe erneut die Themen meiner Deutschstunde durch.
Es ist viertel nach 10Uhr, niemand ist da und ich mache mir langsam Sorgen, dass niemand kommen wird, obwohl ich alle am Vortag noch einmal persönlich angerufen habe und mir alle versichert haben sie würden kommen. 10:25 Uhr, von weitem sehe ich meinen ersten Schüler auftauchen. Es ist Kojo, eines der Führungsmitglieder von AIM in Ghana, mit seiner Ankunft löst sich auch das Schlüsselproblem. Er informiert mich, dass der Schlüssel bei einem kleinem Mädchen aus dem Haus gegenüber hinterlegt wurde und wir besuchen sie gemeinsam. Hier werde ich nun meinen Schlüssel in Zukunft immer abholen. Nach und nach trudeln zwei weitere Schüler von mir ein. Mercy, ein Mädchen das im Internet Cafe arbeitet und Francis, einer der Youth Club Leader. Solomon will auch mitmachen, leider ruft er mich jedoch an und sagt ab. Meine Nachbarin Lilly ist auch nicht da, obwohl wir noch am Morgen darüber gesprochen haben. Ich rufe sie an um zu fragen wo sie bleibt und sie teilt mir mit, dass sie leider auch nicht kann. Ich starte also meine Stunde mit drei von sieben Schülern (kein schlechter Schnitt, wie ich später erfahren werde). Zuerst sprechen wir darüber was jeder einzelne vom Kurs erwartet und ob schon jemand Erfahrung mit der deutschen Sprache hat. Da dies meine ersten Unterrichtserfahrungen sind und meine Schüler schon erwachsen sind, bitte ich außerdem um Verbesserungsvorschläge und Vorschläge hinsichtlicht der kommenden Stunden.
Danach erkläre ich was ich von meinen Schülern erwarte wie z.B. Pünktlichkeit und das sie mir Absagen wenn sie nicht kommen können, damit ich Bescheid weiß ob ich die Stunde überhaupt halten kann (falls zB nur einer kommt). Außerdem werde ich am Anfang jeder Stunde einen kleinen Vokabeltest schreiben und am Ende meiner Zeit hier eine kleine Klausur mit allem was wir bis dahin geschafft haben. Wenn der Unterricht dann von jemand anderem weiter geführt wird, ist es vielleicht einfacher zu erkennen wie der stand der Schüler ist. Auch wenn nur drei tatsächlich gekommen sind, wirken sie sehr motiviert. Wir bearbeiten das Alphabet und die Umlaute, Zahlen, Wochentage und "greetings and responses". Alle machen gut mit und schreiben von der Tafel ab, gemeinsam gehen wir die Betonung der Wörter durch und ich stelle einfache Fragen zu den Vokabeln. Am Ende der Stunde bekomme ich ein positives Feedback von den Schülern und ich hoffe sehr dass es ihnen wirklich gefallen hat. Ich denke es wird sich daran zeigen wer am nächsten Samstag wieder auftaucht. -Gerne nehme ich überings Tipps und Ratschläge von den Lehrern unter euch an!
Nach meinem Unterricht besuche ich Tom, Hanna und Adrian die anderen Freiwilligen in ihrem Haus. Sie berichten mir das Unpünktlichkeit oder sogar das niemand auftaucht, nicht ungewöhnlich ist und ich mit der Anwesenheit von fast der Hälfte der Schüler noch froh sein kann. Es ist sehr schwierig dieser Unzuverlässigkeit entgegenzuwirken. Sämtliche Aktivitäten sind freiwillig und wenn man zu sehr meckert kann es sein das niemand mehr kommt. Wahrscheinlich würde auch niemand wirklich verstehen warum man sich so aufregt, eine halbe Stunde oder mehr ist ganz normal. Dies liegt aber auch unter anderem an der Verkehrslage, man muss sich auf Tro-tros verlassen, die keinem Zeitplan folgen und somit kann man nie genau sagen wann man wo ankommt. Aber ich bin ja schon froh wenn mir überhaupt abgesagt wird und die Verspätung unter einer halben Stunde bleibt.
Meine Tante kommt!
Am späten Nachmittag ruft mich plötzlich meine Tante an: "Hey my dear, we´re coming in about half an hour to visit you!" Waaaas? Wie bitte? Jetzt sofort?!? Eigentlich habe ich mich gerade für einen nächtlichen Ausflug nach Cape Coast fertig gemacht, denn ich wollte dort mit Milena Salsa tanzen gehen. Zusätzlich hat es gerade angefangen sehr stark zu regnen (der erste Regen und Start der Regenzeit) und die Wege sind alle überschwemmt. Außerdem wird es in einer halben Stunde dunkel, in meinem Zimmer herrscht Chaos und ich muss unbedingt noch duschen. Ich bin völlig überfordert mit dieser plötzlichen Konfrontation und möchte am liebsten Absagen. Stattdessen sage ich natürlich zu und hetze mich beim duschen und aufräumen ab. Ein weiterer Anruf - sie sind da! Gloria, meine Tante, ihr Mann Samuel und ihr Fahrer, warten beim Internet Cafe an der Hauptstraße auf mich. Nervös und völlig gestresst laufe ich, im noch andauernden Regen, durch Sturzbäche und Tümpel die mir bis zum Knöchel reichen, zur Strasse. Mit völlig durchnässten Schuhen komme ich am parkenden Jeep meiner Tante an. Der Regen hat aufgehört und aus dem Auto steigt ein freundlich wirkendes Paar. Gloria stürmt sofort auf mich zu und nimmt mich in den Arm, immer wieder erklärt sie mir wie froh sie ist mich endlich kennenzulernen und ich versichere dass es mir genauso geht. Fast ebenso herzlich werde ich von ihrem Mann begrüßt und meine Aufregung beginnt sich zu legen. Gemeinsam gehen wir zu Fuß zu meinem Zimmer . Ich bin mir etwas unsicher darüber wie meine offensichtlich sehr wohlhabende neue Familie auf die ärmliche Umgebung und mein einfaches Zimmer reagieren wird. Als wir den Hof und dann mein Zimmer betreten kann ich ein leichtes entsetzen in Glorias Augen erkennen. "Hier wohnst du also?!" "Wo ist dein Schrank, du kannst deine Sachen nicht einfach so liegen lassen! Wo ist dein Kühlschrank? Wo ist der Fernseher?" Ich versuche ihr alles zu erklären, aber sie sagt mir sofort, dass sie mir Morgen ein paar Sachen bringen wird und ich habe nicht das Gefühl, dass sie es einfach so hinnimmt als ich ihr erkläre, ich würde nichts brauchen und schon gar keinen Fernseher. Da es in Komenda nur ein einziges Hotel gibt und dieses nicht gerade sehr komfortabel ist, entscheiden sie auf Rat von Milena, ein Hotel eine halbe Stunde entfernt am Strand zu nehmen. Vorher wollen sie mich jedoch nach Cape Coast bringen wo ich Milena zum Salsa Kurs treffen wollte. Die 3/4 Stunde fahrt unterhalten wir uns über alles Mögliche. Gloria ist Lehrerin für Englisch am College in Accra, ihr Mann Sam ist Consulting Geologist für Goldminen. Meine Tante ist die Halbschwester von meinem Vater, sie haben den selben Vater aber unterschiedliche Mütter. Außerdem erfahre ich erneut das Boafo ein sehr angesehener, traditioneller afrikanischer Name ist und auf deutsch "Helfer" bedeutet. Angekommen in Cape Coast treffen wir Milena. Ich steige aus und wir verabreden uns für den darauf folgenden Tag.
Das spontane Familientreffen hat mich emotional ganz schön mitgenommen und ich bin froh nun direkt Ablenkung in der ghanaischen Salsa Szene zu finden. Nie hätte ich daran gedacht in Ghana einmal Salsa zu tanzen, aber der Tanz ist dabei hier sehr populär zu werden. Alle sind in schwarzweiß gekleidet, nur ich und ein paar andere unwissende tragen andere Farben. Ich fühle mich etwas unwohl, als dann jedoch der Anfängerkurs beginnt, bin ich positiv überrascht wie viel Spaß ich dabei habe.
Es ist viertel nach 10Uhr, niemand ist da und ich mache mir langsam Sorgen, dass niemand kommen wird, obwohl ich alle am Vortag noch einmal persönlich angerufen habe und mir alle versichert haben sie würden kommen. 10:25 Uhr, von weitem sehe ich meinen ersten Schüler auftauchen. Es ist Kojo, eines der Führungsmitglieder von AIM in Ghana, mit seiner Ankunft löst sich auch das Schlüsselproblem. Er informiert mich, dass der Schlüssel bei einem kleinem Mädchen aus dem Haus gegenüber hinterlegt wurde und wir besuchen sie gemeinsam. Hier werde ich nun meinen Schlüssel in Zukunft immer abholen. Nach und nach trudeln zwei weitere Schüler von mir ein. Mercy, ein Mädchen das im Internet Cafe arbeitet und Francis, einer der Youth Club Leader. Solomon will auch mitmachen, leider ruft er mich jedoch an und sagt ab. Meine Nachbarin Lilly ist auch nicht da, obwohl wir noch am Morgen darüber gesprochen haben. Ich rufe sie an um zu fragen wo sie bleibt und sie teilt mir mit, dass sie leider auch nicht kann. Ich starte also meine Stunde mit drei von sieben Schülern (kein schlechter Schnitt, wie ich später erfahren werde). Zuerst sprechen wir darüber was jeder einzelne vom Kurs erwartet und ob schon jemand Erfahrung mit der deutschen Sprache hat. Da dies meine ersten Unterrichtserfahrungen sind und meine Schüler schon erwachsen sind, bitte ich außerdem um Verbesserungsvorschläge und Vorschläge hinsichtlicht der kommenden Stunden.
Danach erkläre ich was ich von meinen Schülern erwarte wie z.B. Pünktlichkeit und das sie mir Absagen wenn sie nicht kommen können, damit ich Bescheid weiß ob ich die Stunde überhaupt halten kann (falls zB nur einer kommt). Außerdem werde ich am Anfang jeder Stunde einen kleinen Vokabeltest schreiben und am Ende meiner Zeit hier eine kleine Klausur mit allem was wir bis dahin geschafft haben. Wenn der Unterricht dann von jemand anderem weiter geführt wird, ist es vielleicht einfacher zu erkennen wie der stand der Schüler ist. Auch wenn nur drei tatsächlich gekommen sind, wirken sie sehr motiviert. Wir bearbeiten das Alphabet und die Umlaute, Zahlen, Wochentage und "greetings and responses". Alle machen gut mit und schreiben von der Tafel ab, gemeinsam gehen wir die Betonung der Wörter durch und ich stelle einfache Fragen zu den Vokabeln. Am Ende der Stunde bekomme ich ein positives Feedback von den Schülern und ich hoffe sehr dass es ihnen wirklich gefallen hat. Ich denke es wird sich daran zeigen wer am nächsten Samstag wieder auftaucht. -Gerne nehme ich überings Tipps und Ratschläge von den Lehrern unter euch an!
Nach meinem Unterricht besuche ich Tom, Hanna und Adrian die anderen Freiwilligen in ihrem Haus. Sie berichten mir das Unpünktlichkeit oder sogar das niemand auftaucht, nicht ungewöhnlich ist und ich mit der Anwesenheit von fast der Hälfte der Schüler noch froh sein kann. Es ist sehr schwierig dieser Unzuverlässigkeit entgegenzuwirken. Sämtliche Aktivitäten sind freiwillig und wenn man zu sehr meckert kann es sein das niemand mehr kommt. Wahrscheinlich würde auch niemand wirklich verstehen warum man sich so aufregt, eine halbe Stunde oder mehr ist ganz normal. Dies liegt aber auch unter anderem an der Verkehrslage, man muss sich auf Tro-tros verlassen, die keinem Zeitplan folgen und somit kann man nie genau sagen wann man wo ankommt. Aber ich bin ja schon froh wenn mir überhaupt abgesagt wird und die Verspätung unter einer halben Stunde bleibt.
Meine Tante kommt!
Am späten Nachmittag ruft mich plötzlich meine Tante an: "Hey my dear, we´re coming in about half an hour to visit you!" Waaaas? Wie bitte? Jetzt sofort?!? Eigentlich habe ich mich gerade für einen nächtlichen Ausflug nach Cape Coast fertig gemacht, denn ich wollte dort mit Milena Salsa tanzen gehen. Zusätzlich hat es gerade angefangen sehr stark zu regnen (der erste Regen und Start der Regenzeit) und die Wege sind alle überschwemmt. Außerdem wird es in einer halben Stunde dunkel, in meinem Zimmer herrscht Chaos und ich muss unbedingt noch duschen. Ich bin völlig überfordert mit dieser plötzlichen Konfrontation und möchte am liebsten Absagen. Stattdessen sage ich natürlich zu und hetze mich beim duschen und aufräumen ab. Ein weiterer Anruf - sie sind da! Gloria, meine Tante, ihr Mann Samuel und ihr Fahrer, warten beim Internet Cafe an der Hauptstraße auf mich. Nervös und völlig gestresst laufe ich, im noch andauernden Regen, durch Sturzbäche und Tümpel die mir bis zum Knöchel reichen, zur Strasse. Mit völlig durchnässten Schuhen komme ich am parkenden Jeep meiner Tante an. Der Regen hat aufgehört und aus dem Auto steigt ein freundlich wirkendes Paar. Gloria stürmt sofort auf mich zu und nimmt mich in den Arm, immer wieder erklärt sie mir wie froh sie ist mich endlich kennenzulernen und ich versichere dass es mir genauso geht. Fast ebenso herzlich werde ich von ihrem Mann begrüßt und meine Aufregung beginnt sich zu legen. Gemeinsam gehen wir zu Fuß zu meinem Zimmer . Ich bin mir etwas unsicher darüber wie meine offensichtlich sehr wohlhabende neue Familie auf die ärmliche Umgebung und mein einfaches Zimmer reagieren wird. Als wir den Hof und dann mein Zimmer betreten kann ich ein leichtes entsetzen in Glorias Augen erkennen. "Hier wohnst du also?!" "Wo ist dein Schrank, du kannst deine Sachen nicht einfach so liegen lassen! Wo ist dein Kühlschrank? Wo ist der Fernseher?" Ich versuche ihr alles zu erklären, aber sie sagt mir sofort, dass sie mir Morgen ein paar Sachen bringen wird und ich habe nicht das Gefühl, dass sie es einfach so hinnimmt als ich ihr erkläre, ich würde nichts brauchen und schon gar keinen Fernseher. Da es in Komenda nur ein einziges Hotel gibt und dieses nicht gerade sehr komfortabel ist, entscheiden sie auf Rat von Milena, ein Hotel eine halbe Stunde entfernt am Strand zu nehmen. Vorher wollen sie mich jedoch nach Cape Coast bringen wo ich Milena zum Salsa Kurs treffen wollte. Die 3/4 Stunde fahrt unterhalten wir uns über alles Mögliche. Gloria ist Lehrerin für Englisch am College in Accra, ihr Mann Sam ist Consulting Geologist für Goldminen. Meine Tante ist die Halbschwester von meinem Vater, sie haben den selben Vater aber unterschiedliche Mütter. Außerdem erfahre ich erneut das Boafo ein sehr angesehener, traditioneller afrikanischer Name ist und auf deutsch "Helfer" bedeutet. Angekommen in Cape Coast treffen wir Milena. Ich steige aus und wir verabreden uns für den darauf folgenden Tag.
Das spontane Familientreffen hat mich emotional ganz schön mitgenommen und ich bin froh nun direkt Ablenkung in der ghanaischen Salsa Szene zu finden. Nie hätte ich daran gedacht in Ghana einmal Salsa zu tanzen, aber der Tanz ist dabei hier sehr populär zu werden. Alle sind in schwarzweiß gekleidet, nur ich und ein paar andere unwissende tragen andere Farben. Ich fühle mich etwas unwohl, als dann jedoch der Anfängerkurs beginnt, bin ich positiv überrascht wie viel Spaß ich dabei habe.
8.Tag - AIM Meeting
Einmal im Monat treffen sich alle AIM Mitglieder, um die unterschiedlichen Projekte, verschiedene andere Aktivitäten und neuste Entwicklungen zu besprechen. In diesem Zusammenhang werde auch ich als neues Mitglied vorgestellt und bekomme meine erste Aufgabe, ich darf den Deutschkurs für die ghanaischen Mitglieder von AIM leiten. Es sind ca. sieben Schüler im Alter von 19 bis 50Jahre. Der Kurs soll immer Samstags um 10Uhr beginnen, abgehalten wird er in der Bethel Moses School, eine Grundschule ca. 30m entfernt von meinem Haus. Auch wenn ich noch nie unterrichtet habe, freue ich mich über meine Aufgabe und hoffe dass ich es schaffe meinen Schülern ein bißchen deutsch beizubringen, auch wenn meine eigene Rechtschreibung etwas zu wünschen übrig lässt.
5.Tag - Ausflug nach Cape Coast
Heute zeigt mir Hanna Cape Coast. Mit Brötchen und Eiern vom Markt besuche ich sie zum Frühstück. Nachdem wir lecker Kaffee getrunken und ein bisschen von meiner mitgebrachten Salami gegessen haben, geht es los zur Car Station. Wir besteigen eins der Tro-Tros und ich sitze neben einer Frau die ihr niedliches neugeborenes Baby stillt. Die Decke des Autos ist mit Jesuspostern tapeziert. Allgemein kann man sagen, dass die Tro-Tros und Taxen sehr viel Wert auf interessante Innenausstattung legen. Ich hoffe ich kann bald mal ein paar Fotos davon zeigen, denn erklären lässt sich so was schlecht. Die Fahrt ist wie immer gefährlich schnell. Um nicht nervös zu werden schaue lieber aus dem Seitenfenster die schöne Landschaft an, anstatt vorne zu sehen was alles zu einem Unfall führen könnte.
Cape Coast ist sehr schöne alte Kolonialstadt mit ca. 100.000 Einwohnern, viele der Häuser stammen noch aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Die Stadt liegt direkt am Meer und war bis 1876 die Haupstadt der Kolonie Goldküste und ist Heute das Verwaltungszentrum der Zentralregion. Barak Obama besuchte Cape Coast Castle im letzten Jahr , um an die Verbrechen der Kolonialzeit zu erinnern. Der amerikanische Präsident ist in Ghana übrigens allgegenwärtig, überall hängen Poster und man kann T-Shirts oder andere Andenken von ihm kaufen.
Als wir mit dem Tro-Tro in Cape ankommen muss ich mich erstmal an die vielen Menschen gewöhnen. Leider gibt es keine Fußwege in Ghana, immer wenn Autos kommen wird gehupt damit man beiseite geht. Die Abwasserkanäle sind zum großen Teil offen oder mit maroden Brettern bedeckt. Man muss aufpassen das man in dem Gedränge nicht daneben tritt. Die Luft ist erfüllt von Gerüchen die mir noch fremd sind. Manchmal stinkt es abartig, dann richt es wieder lecker nach Essen oder auch Parfüm. Auch wird wieder viel auf den Straßen verkauft. Wir kaufen uns Orangen zum auslutschen und Hanna kauft eine Kokosnuss, in die der Händler mit einer Machete zuerst ein Loch schlägt, damit man den süßen saft trinken kann. Danach öffnet er die ganze Nuss und man kann das Fleisch, mit einem der Stücke von der harten Schale, heraus Löffeln. Hanna zeigt mir gute Stoffgeschäfte und ich kaufe afrikanische Stoffe, um mir in Komenda Kleider daraus nähen zu lassen. In Cape Coast gibt es sehr viele Touristen und auch Freiwillige trifft man hier viel. Zum essen gehen wir zu Baobab, einer NGO die zu ihrer Finanzierung unter anderem ein Restaurant aufgemacht hat. Wir bestellen Erdnusssuppe mit Riceballs und von der riesigen Portion, schaffe mal wieder nur die Hälfte zu essen, obwohl es sehr lecker schmeckt. Danach besuchen wir ein Internetcafe, versteckt in einem Hinterhof. Leider ist die Verbindung sehr langsam und ich schaffe es nicht, meine auf dem Stick gespeicherten Blogeinträge und Bilder hochzuladen. Das nächste mal nehme ich mein Netbook mit und hoffe das mein Antivirenprogramm gut ist. Unverrichteter Dinge und enttäuscht darüber euch nicht erzählen zu können wie es mir so in Ghana geht, verlassen wir das Cafe und kaufen weiter nützliche und weniger nützliche Sachen ein. Wir treffen Kilian einen Missionar aus dem Norden, den Hanna vom Vorbereitungsseminar kennt. Seine Eltern sind zu Besuch und können aufgrund des Vulkanausbruchs nicht zurück reisen. Kilian möchte uns in Komenda besuchen und wir verabreden uns für den Abend.
Als Hanna und ich zu Hause ankommen, ist Kilian bereits bei Adrian. Es ist schon dunkel (ab halb sieben wird es hier schlagartig Nacht) und gemeinsam gehen wir mit unseren Taschenlampen über den Nightmarket, zu einem der örtlichen Spots um etwas zu trinken. Der Spot besteht aus ein paar in der Dunkelheit verstreuten Tischen und Stühlen, lediglich der Verkaufsbereich wird von häßlichen Neonröhren beleuchtet. Wir setzten uns an einen der Tische und ich kann die Gesichter der anderen nicht einmal mehr erkennen. Kerzen oder dergleichen gibt es nicht und auch um bedient zu werden muss man einiges anstellen. Ich trinke eine süße Limonade und die anderen einheimisches Bier, das sehr lecker sein soll, aber leider mag ich kein Bier. Wir sitzen und unterhalten uns, bis gefühlte spät in die Nacht. Nach wie vor bin ich hier früh Müde und kann mich normalerweise schon um 9Uhr ins Bett legen. Wahrscheinlich steckt noch die deutsche Zeit in meinen Knochen. Gegen 12Uhr machen wir uns auf den Heimweg und als ich an meinem Haus ankomme ist der Hof schon verriegelt. Ich klopfe an Lillys Fenster und muss sie aus dem Bett holen damit sie mir aufmacht. Duschen kann ich somit leider auch nicht mehr, weil ich dafür erneut das Gebäude verlassen müsste. In Zukunft muss ich mit Lilly besprechen, dass ich das Tor schließe wenn ich so spät wieder komme.
Cape Coast ist sehr schöne alte Kolonialstadt mit ca. 100.000 Einwohnern, viele der Häuser stammen noch aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Die Stadt liegt direkt am Meer und war bis 1876 die Haupstadt der Kolonie Goldküste und ist Heute das Verwaltungszentrum der Zentralregion. Barak Obama besuchte Cape Coast Castle im letzten Jahr , um an die Verbrechen der Kolonialzeit zu erinnern. Der amerikanische Präsident ist in Ghana übrigens allgegenwärtig, überall hängen Poster und man kann T-Shirts oder andere Andenken von ihm kaufen.
Als wir mit dem Tro-Tro in Cape ankommen muss ich mich erstmal an die vielen Menschen gewöhnen. Leider gibt es keine Fußwege in Ghana, immer wenn Autos kommen wird gehupt damit man beiseite geht. Die Abwasserkanäle sind zum großen Teil offen oder mit maroden Brettern bedeckt. Man muss aufpassen das man in dem Gedränge nicht daneben tritt. Die Luft ist erfüllt von Gerüchen die mir noch fremd sind. Manchmal stinkt es abartig, dann richt es wieder lecker nach Essen oder auch Parfüm. Auch wird wieder viel auf den Straßen verkauft. Wir kaufen uns Orangen zum auslutschen und Hanna kauft eine Kokosnuss, in die der Händler mit einer Machete zuerst ein Loch schlägt, damit man den süßen saft trinken kann. Danach öffnet er die ganze Nuss und man kann das Fleisch, mit einem der Stücke von der harten Schale, heraus Löffeln. Hanna zeigt mir gute Stoffgeschäfte und ich kaufe afrikanische Stoffe, um mir in Komenda Kleider daraus nähen zu lassen. In Cape Coast gibt es sehr viele Touristen und auch Freiwillige trifft man hier viel. Zum essen gehen wir zu Baobab, einer NGO die zu ihrer Finanzierung unter anderem ein Restaurant aufgemacht hat. Wir bestellen Erdnusssuppe mit Riceballs und von der riesigen Portion, schaffe mal wieder nur die Hälfte zu essen, obwohl es sehr lecker schmeckt. Danach besuchen wir ein Internetcafe, versteckt in einem Hinterhof. Leider ist die Verbindung sehr langsam und ich schaffe es nicht, meine auf dem Stick gespeicherten Blogeinträge und Bilder hochzuladen. Das nächste mal nehme ich mein Netbook mit und hoffe das mein Antivirenprogramm gut ist. Unverrichteter Dinge und enttäuscht darüber euch nicht erzählen zu können wie es mir so in Ghana geht, verlassen wir das Cafe und kaufen weiter nützliche und weniger nützliche Sachen ein. Wir treffen Kilian einen Missionar aus dem Norden, den Hanna vom Vorbereitungsseminar kennt. Seine Eltern sind zu Besuch und können aufgrund des Vulkanausbruchs nicht zurück reisen. Kilian möchte uns in Komenda besuchen und wir verabreden uns für den Abend.
Als Hanna und ich zu Hause ankommen, ist Kilian bereits bei Adrian. Es ist schon dunkel (ab halb sieben wird es hier schlagartig Nacht) und gemeinsam gehen wir mit unseren Taschenlampen über den Nightmarket, zu einem der örtlichen Spots um etwas zu trinken. Der Spot besteht aus ein paar in der Dunkelheit verstreuten Tischen und Stühlen, lediglich der Verkaufsbereich wird von häßlichen Neonröhren beleuchtet. Wir setzten uns an einen der Tische und ich kann die Gesichter der anderen nicht einmal mehr erkennen. Kerzen oder dergleichen gibt es nicht und auch um bedient zu werden muss man einiges anstellen. Ich trinke eine süße Limonade und die anderen einheimisches Bier, das sehr lecker sein soll, aber leider mag ich kein Bier. Wir sitzen und unterhalten uns, bis gefühlte spät in die Nacht. Nach wie vor bin ich hier früh Müde und kann mich normalerweise schon um 9Uhr ins Bett legen. Wahrscheinlich steckt noch die deutsche Zeit in meinen Knochen. Gegen 12Uhr machen wir uns auf den Heimweg und als ich an meinem Haus ankomme ist der Hof schon verriegelt. Ich klopfe an Lillys Fenster und muss sie aus dem Bett holen damit sie mir aufmacht. Duschen kann ich somit leider auch nicht mehr, weil ich dafür erneut das Gebäude verlassen müsste. In Zukunft muss ich mit Lilly besprechen, dass ich das Tor schließe wenn ich so spät wieder komme.
4.Tag - Ein ruhiger Tag
Heute ist nichts geplant und ich stehe zeitig auf und Wasche draußen meine Wäsche. Cecilia, ein kleines Nachbarsmädchen kommt neugierig hinzu und wir unterhalten uns ein wenig. Ihr Englisch ist nicht wirklich gut aber wir können uns verständigen. Sie möchte etwas deutsch lernen und ich bringe ihr ein paar Worte bei, im Gegenzug lehrt sie mich die Wörter in Fanti. Cecilia ist ein wirklich aufgewecktes Mädchen und merkt sich die deutschen Wörter schnell. Sie erzählt mir das die kleinen Kätzchen ihr gehören. Ich bin überrascht, dass sie keinen Namen haben und noch überraschter als sie mir erzählt das ihre Katzen am liebsten Fufu essen. Ich denke an meine mäkeligen und dicken Tierchen zu Hause und muss sehr über diese echt afrikanischen Katzen lachen.
Cecilia begleitet mich auch zum Markt und ich kaufe Eier und einen eigenen Eimer zu duschen. Außerdem kaufe ich uns leckere kleine gelbe Mangos. Sie schmecken herrlich süß und fruchtig und genüsslich essen wir sie auf dem Weg nach Haus. Der weitere Tag verläuft eher schleppend und ich freue mich darauf endlich mit meiner Arbeit anfangen zu dürfen. Bisher wirkt auf mich alles noch wie Urlaub, doch den möchte ich ja erst in drei Monaten machen. Hoffentlich kommt Pia bald um mich in das Projekt einzuweisen.
Cecilia begleitet mich auch zum Markt und ich kaufe Eier und einen eigenen Eimer zu duschen. Außerdem kaufe ich uns leckere kleine gelbe Mangos. Sie schmecken herrlich süß und fruchtig und genüsslich essen wir sie auf dem Weg nach Haus. Der weitere Tag verläuft eher schleppend und ich freue mich darauf endlich mit meiner Arbeit anfangen zu dürfen. Bisher wirkt auf mich alles noch wie Urlaub, doch den möchte ich ja erst in drei Monaten machen. Hoffentlich kommt Pia bald um mich in das Projekt einzuweisen.
3.Tag - Ausflug zum Kosa Beach
Am Vormittag kommt mich meine Nachbarin besuchen, sie hat ihr zwei Wochen altes Baby dabei und bittet mich darauf aufzupassen, weil sie draußen viel zu tun hat und nicht möchte das es schreit. Ich nehme die niedliche Lilly gern entgegen und wiege sie bis sie einschläft. Auf meinem Bett liegend genießt sie ausgestreckt den Ventilator. Kurz darauf kommt die große Lilly mit Sonia der Tochter von Jörn vorbei. Wir unterhalten uns und spielen ein bisschen. Endlich hab ich in vertrauter Runde die Gelegenheit Fotos von den Menschen hier zu machen. Mit fotografieren muss ich hier etwas vorsichtig sein und kann nicht gleich mit meiner großen Kamera durchs Dorf ziehen. Erstmal muss man sich kennenlernen und sie wollen immer wissen wofür die Fotos sind.
Christians Mutter hat mir zwei paar selbst gestrickte Babyschuhe mitgegeben und an Lilly und ihre Mama konnte ich die ersten verschenken. Sie hat sich sehr gefreut und richtet Grüße und Dank an Frau Lemke aus.
Gegen Mittag kommt mich Adrian abholen, denn wir wollen mit dem Tro-Tro einen Ausflug zum etwas weiter entfernten Kosa Beach machen. Wir laufen zur Car Station und warten darauf das einer der Kleinbusse vorbei fährt. Die Ersten paar sind leider schon überfüllt, doch als schließlich ein Tro-Tro anhält wird es hektisch. Die Leute schieben und drängeln damit jeder einen Platz bekommt und auch wir quetschen uns in das überfüllte, reparaturbedürftige Auto. Die Fahrt bis zur nächsten Junction, an der wir umsteigen müssen, verläuft rasant gefährlich. Die Fahrer fahren hier alle viel zu schnell und das mit kaputten Autos auf unberechenbaren Strassen, mit Menschen und Schlaglöchern. Selbst auf einspurigen Wegen wird in den Kurven nicht gebremst sondern nur gehupt - nach dem Motto “Aus dem Weg ich komme jetzt!!”. Nachdem wir zweimal umgestiegen sind landen wir am Beach Resort “Kosa Beach”. Der Strand hier ist traumhaft schön und das Meer nicht ganz so gefährlich wie an vielen anderen Orten. Ich sehe einige Touristen aus Deutschland, Japan und den USA. Wir gehen schwimmen und das Wasser ist sehr warm, sehr salzig und mit Müll übersäht. Überall schwimmen Plastiktüten herum und ständig muss ich welche aus dem wegräumen um weiter zu schwimmen. Als später die Wellen etwas stärker werden verschwindet der Unrat wieder und es macht mehr Spaß zu schwimmen. Wir verbringen fast den ganzen Tag am Meer und machen uns erst gegen 18:Uhr wieder auf den Weg zurück. Im Tro-Tro fragt mich ein Mädchen nach meinem Namen, woher ich komme und ob ich bei Facebook bin. Ich beantworte ihre Fragen und kurz darauf zeigt sie mir ihr Handy mit meiner aufgerufenen Facebookseite darauf. Sie sagt: ”I wanna bei your fiend!” und ich bin einfach nur mehr als verblüfft, dass dieses afrikanische Mädchen mitten in der Pampa Internetzugang auf ihrem Handy hat.
Zu Hause angekommen lädt meine Nachbarin Lilly mich zum Fufu essen ein. Ich freue mich über die freundliche Einladung und finde es bewundernswert wie gastfreundlich und großzügig die Menschen hier sind, obwohl sie so wenig haben. Ich esse mein Fufu im Hof und sitze auf einem niedrigen Schemel, genauso wie mein Teller. Zu meiner Nachbarschaft gehören ein paar kleine Babykätzchen, die normalerweise sehr scheu sind. Jetzt da ich esse, sitzen die drei mageren Dinger jedoch direkt vor mir und meinem Teller und schauen mich flehend aus riesigen, von irgendeiner Infektion triefenden Augen an. Mir bricht es fast das Herz weiter zu essen und die Katzen zu ignorieren. Aber Tiere haben hier einen andern Stellenwert und ich kann nicht von dem mir geschenkten Essen, einfach den Tieren etwas geben. Besonders Katzen werden hier nicht gut behandelt, da sie ja keine Nutztiere sind.
Alle Tiere laufen hier frei herum, Ziegen, Schafe, Hühner, Hunde und Katzen. Sie müssen sich ihr fressen selbst zusammen suchen und sehen sehr dünn aus. Gierig stürzen sie sich auf die Essensreste, die hier (wie jeder Müll) einfach in die Botanik geworfen wird. Besonders leid tun mir natürlich die kleinen mageren Katzenbabys. Ich denke ich werde versuchen ihnen heimlich etwas Dosenmilch mit Wasser bereitzustellen. Ich hoffe das ist hier kein schlimmes vergehen. Wenn man bedenkt das die Menschen hier kaum selbst genug haben, kann man verstehen das die Tiere an letzter Stelle kommen und es sicher nicht üblich ist sie mit dem eigenen Essen zu füttern.
In meinem Zimmer angekommen schaue ich noch einen Film und kann durch die besonders starke Hitze und die vielen Eindrücke nicht gut einschlafen.
Christians Mutter hat mir zwei paar selbst gestrickte Babyschuhe mitgegeben und an Lilly und ihre Mama konnte ich die ersten verschenken. Sie hat sich sehr gefreut und richtet Grüße und Dank an Frau Lemke aus.
Gegen Mittag kommt mich Adrian abholen, denn wir wollen mit dem Tro-Tro einen Ausflug zum etwas weiter entfernten Kosa Beach machen. Wir laufen zur Car Station und warten darauf das einer der Kleinbusse vorbei fährt. Die Ersten paar sind leider schon überfüllt, doch als schließlich ein Tro-Tro anhält wird es hektisch. Die Leute schieben und drängeln damit jeder einen Platz bekommt und auch wir quetschen uns in das überfüllte, reparaturbedürftige Auto. Die Fahrt bis zur nächsten Junction, an der wir umsteigen müssen, verläuft rasant gefährlich. Die Fahrer fahren hier alle viel zu schnell und das mit kaputten Autos auf unberechenbaren Strassen, mit Menschen und Schlaglöchern. Selbst auf einspurigen Wegen wird in den Kurven nicht gebremst sondern nur gehupt - nach dem Motto “Aus dem Weg ich komme jetzt!!”. Nachdem wir zweimal umgestiegen sind landen wir am Beach Resort “Kosa Beach”. Der Strand hier ist traumhaft schön und das Meer nicht ganz so gefährlich wie an vielen anderen Orten. Ich sehe einige Touristen aus Deutschland, Japan und den USA. Wir gehen schwimmen und das Wasser ist sehr warm, sehr salzig und mit Müll übersäht. Überall schwimmen Plastiktüten herum und ständig muss ich welche aus dem wegräumen um weiter zu schwimmen. Als später die Wellen etwas stärker werden verschwindet der Unrat wieder und es macht mehr Spaß zu schwimmen. Wir verbringen fast den ganzen Tag am Meer und machen uns erst gegen 18:Uhr wieder auf den Weg zurück. Im Tro-Tro fragt mich ein Mädchen nach meinem Namen, woher ich komme und ob ich bei Facebook bin. Ich beantworte ihre Fragen und kurz darauf zeigt sie mir ihr Handy mit meiner aufgerufenen Facebookseite darauf. Sie sagt: ”I wanna bei your fiend!” und ich bin einfach nur mehr als verblüfft, dass dieses afrikanische Mädchen mitten in der Pampa Internetzugang auf ihrem Handy hat.
Zu Hause angekommen lädt meine Nachbarin Lilly mich zum Fufu essen ein. Ich freue mich über die freundliche Einladung und finde es bewundernswert wie gastfreundlich und großzügig die Menschen hier sind, obwohl sie so wenig haben. Ich esse mein Fufu im Hof und sitze auf einem niedrigen Schemel, genauso wie mein Teller. Zu meiner Nachbarschaft gehören ein paar kleine Babykätzchen, die normalerweise sehr scheu sind. Jetzt da ich esse, sitzen die drei mageren Dinger jedoch direkt vor mir und meinem Teller und schauen mich flehend aus riesigen, von irgendeiner Infektion triefenden Augen an. Mir bricht es fast das Herz weiter zu essen und die Katzen zu ignorieren. Aber Tiere haben hier einen andern Stellenwert und ich kann nicht von dem mir geschenkten Essen, einfach den Tieren etwas geben. Besonders Katzen werden hier nicht gut behandelt, da sie ja keine Nutztiere sind.
Alle Tiere laufen hier frei herum, Ziegen, Schafe, Hühner, Hunde und Katzen. Sie müssen sich ihr fressen selbst zusammen suchen und sehen sehr dünn aus. Gierig stürzen sie sich auf die Essensreste, die hier (wie jeder Müll) einfach in die Botanik geworfen wird. Besonders leid tun mir natürlich die kleinen mageren Katzenbabys. Ich denke ich werde versuchen ihnen heimlich etwas Dosenmilch mit Wasser bereitzustellen. Ich hoffe das ist hier kein schlimmes vergehen. Wenn man bedenkt das die Menschen hier kaum selbst genug haben, kann man verstehen das die Tiere an letzter Stelle kommen und es sicher nicht üblich ist sie mit dem eigenen Essen zu füttern.
In meinem Zimmer angekommen schaue ich noch einen Film und kann durch die besonders starke Hitze und die vielen Eindrücke nicht gut einschlafen.
2.Tag - Mein erstes Fufu
Gleich Morgens rufe ich mit meiner frisch erhaltenden ghanaischen Telefonkarte (meine nr. 0544335015), meine Tante Gloria an. Sie freut sich sehr von meiner guten Ankunft in Ghana zu hören und hofft das sie mich kommendes Wochenende nach Accra abholen kann. - Sie ruft mich seither übrigens jeden Tag an um zu fragen wie es mir geht und was ich mache. Manchmal auch schon um 6:00 Uhr Morgens, aber das ist hier normal. Üblich ist hier auch das jeder 2-4 Handys mit unterschiedlichen Verträgen besitzt - Frühstück gibt es wieder bei Adrian. Um 12Uhr ruft mich Solomon, der Ansprechpartner für die Freiwilligen, an. Er möchte sich mit mir zum Fufu essen, in der Fufu Bar treffen. Er erklärt mir das wir uns an der Komenda Car Station treffen sollen. Ich weiß natürlich noch nicht wo das ist und Solomon ist ganz entrüstet darüber. Wir verabreden uns also am Cyber Cafe, von dem ich noch so ungefähr weiß wo es sein könnte. Jeder der mich kennt weiß das ich so meine Orientierungsprobleme habe, aber glücklicherweise und mit Hilfe einer Anwohnerin finde ich den Weg. Kurz darauf kommt Solomon und wir gehen den restlichen Weg gemeinsam. Die Fufu Bar ist eine runde Mauer mit Strohdach, durch einen Vorhang tritt man ein und in der Mitte sitzt eine Frau und stampft Fufu. Fufu ist eine klebrige Masse auf Maniokbasis, gekochte Maniokwurzeln und Kochbananen werden mit Hilfe eines großen Holzstampfers zu einer gummiartigen Masse zusammengestampft. Es gibt auch andere Varianten mit Yams oder Taro. Im Kreis drumherum sind Stühle und Tische aufgebaut. Wir setzten uns und nach kurzer Zeit kommt eine Frau und reicht uns eine Wasserschale, in der wir unsere rechte Waschen. Solomon fragt mich ob ich viel oder wenig Essen möchte, ich habe gerade gefrühstückt und vorher noch nie richtiges Fufu (nur den deutschen Ersatz aus sehr zäh zubereiteten Kartoffelbrei) gegessen und entscheide mich somit für die kleine Portion. Als der Teller kurz darauf kommt bin ich erschrocken wie viel die kleine Portion trotzdem noch ist und zweifle sofort daran aufessen zu können. Die beiden Fufu klumpen liegen in sehr viel Soße (Stew) und etwas Fisch. Ich probiere und finde man kann es essen, auch wenn es wohl nicht mein Leibgericht werden wird. Je mehr ich esse desto weniger schmeckt es mir jedoch und auch an den Fisch der mit Kopf und Gräten verspeist wird muss ich mich wohl noch gewöhnen. Ich esse nur die hälfte und muss den Rest beschämt zurück geben. Nach dem essen erklärt mir Solomon ein paar Regeln von AIM und erzählt mir etwas über den Ghanaien “Way of Life”. Alles was ich trage muss über die Knie gehen, am besten sind lange Hosen, weil sie ausdrücken das man besser Situiert ist und die Menschen Respekt vor einem haben. Bei der Hitze bestehe ich doch bisher auf meine Kurzenhosen, die übers Knie gehen. Auch Spaghettishirts soll ich lieber nicht tragen. Danach fragt er mich wie ich mir meine Arbeit hier vorstelle und ich erkläre ihm, dass ich aufgrund der kurzen Zeit die ich hier bin, kein neues Projekt anfangen möchte. Ich denke man muss realistisch bleiben und in diesem begrenzten Zeitraum wäre es unwahrscheinlich, dass ich in der Lage wäre das Projekt erfolgreich zu beenden. Daher möchte ich Pia unterstützen die für das Youth Magazine zuständig ist. Sie arbeitet schon seit einer weile an ihrem Projekt und hat bereits die Interviews zusammen. Da sie sich mit Layout und Druck nicht auskennt, denke ich das ich ihr in der endgültigen Verwirklichung ihres Magazins mit den Grundlagen meines Studiums sehr gut helfen kann. Solomon findet meine Idee gut und wir plaudern noch weiter. Als ich ihm im Gespräch meinen Nachnamen mitteile ist er ganz aus dem Häuschen und berichtet mir das der Name “Boafo” sehr traditionell ist. Jeder hier in Ghana scheint meinen Namen zu kennen. Immer wenn ich ihn erwähne sind die Reaktionen ähnlich positiv. Wenn ich meine Tante treffe erfahre ich hoffentlich mehr darüber.
Der erste Tag in Komenda
Meine erste Nacht habe ich gut verbracht. Unter meinem Moskitonetz habe ich noch ein bisschen im Licht meiner Taschenlampe gelesen. Vor Erschöpfung durch die lange Reise bin ich dann aber schnell eingeschlafen.
Das erste mal aufgeweckt werde ich gegen vier, weil ein Hahn vor meinem Fenster kräht, der von nun an jede halbe Stunde auf sich aufmerksam macht. Um halb fünf sind die ersten afrikanischen Nachbarn wach. Mit lauten Stimmen unterhalten sie sich, fegen den Boden im Hof und fangen an zu kochen. Leider ist auch die Kochstelle unweit meines Fensters und ich habe das Gefühl das mein Zimmer ausgeräuchert wird. Verschlafen greife ich zu meinen Ohrenstöpseln (-Vielen Dank Tessa!), schirme mich vom morgendlichen Lärm ab und schlafe weiter. Um 11Uhr bin ich zum Frühstück bei Adrian verabredet. Hanna ist leider in Cape Coast, also sind wir nur zu zweit. Vorher gehen wir gemeinsam auf dem kleinen Markt in Komenda einkaufen. Zum Frühstück gibt es pappige, geschmacksneutrale Brötchen mit Ei und Kaffee. Ich bin froh überhaupt etwas Frühstücks ähnliches zu bekommen, denn die Ghanaer wärmen meist ihr Abendessen am Morgen wieder auf und nehmen gar kein Frühstück so wie wir es kennen zu sich. Danach zeigt mir Adrian Komenda und ich werde wieder unendlich vielen Leuten vorgestellt. Etse den? - Hallo wie geht’s?, bokoo! - Gut! Hier begrüßt man jeden den man trifft und an dessen Haus man vorbei kommt. Manchmal nur ein Hallo, aber oft auch verbunden mit einem kurzen Smalltalk. Wir laufen durch Komenda runter zu den Fischern, Richtung Meer. Je weiter wir gehen desto ärmer wird die Umgebung, die Behausungen sind jetzt oft aus Lehm und es verlaufen stinkende Abwasserbäche und Sickergruben, entlang der Häuser und Wege. Man muss aufpassen das man nicht hinein tritt, aber eigentlich warnt einen der beißende Gestank schon von weitem. Die hier Lebenden scheint es jedoch nicht zu stören und ich sehe eine Familie neben einem solchen Bächlein ihr Mittag zu sich nehmen. Wir gehen zum Komenda Castle, ein Relikt aus der Sklavenzeit. Entlang der Goldküste gibt es sehr viele dieser alten Sklavenburgen. Sie waren Gefängnisse, Lagerstätten und Handelsstützpunkte für Sklaven, Gold Elfenbein, Pfeffer etc . Komenda Castle ist nicht sehr gut erhalten, jedoch sind einige der Burgen von der UNESCO zu “Schutz würdigen Denkmälern der Welt” erklärt worden. Cape Coast Castle wurde sogar im letzten Jahr von Barack Obama besucht. Hier machen wir ein paar Fotos und laufen dann weiter zum Strand, vorbei am Komenda Collage. Am Strand angelangt, haben wir eine traumhafte Aussicht und ich fühle mich wie im Paradies.
Abends sind wir bei Kuukua, einer Ladenbesitzerin zum essen eingeladen. Es gibt eine scharfe Soße mit Fisch und dazu Kochbananen. Kuukua (Mittwoch) ist sehr nett und lädt öfter Freiwillige zum Essen ein. Nach netter Unterhaltung mit Adrian geht’s dann ab unter die Dusche und ins Bett.
Das erste mal aufgeweckt werde ich gegen vier, weil ein Hahn vor meinem Fenster kräht, der von nun an jede halbe Stunde auf sich aufmerksam macht. Um halb fünf sind die ersten afrikanischen Nachbarn wach. Mit lauten Stimmen unterhalten sie sich, fegen den Boden im Hof und fangen an zu kochen. Leider ist auch die Kochstelle unweit meines Fensters und ich habe das Gefühl das mein Zimmer ausgeräuchert wird. Verschlafen greife ich zu meinen Ohrenstöpseln (-Vielen Dank Tessa!), schirme mich vom morgendlichen Lärm ab und schlafe weiter. Um 11Uhr bin ich zum Frühstück bei Adrian verabredet. Hanna ist leider in Cape Coast, also sind wir nur zu zweit. Vorher gehen wir gemeinsam auf dem kleinen Markt in Komenda einkaufen. Zum Frühstück gibt es pappige, geschmacksneutrale Brötchen mit Ei und Kaffee. Ich bin froh überhaupt etwas Frühstücks ähnliches zu bekommen, denn die Ghanaer wärmen meist ihr Abendessen am Morgen wieder auf und nehmen gar kein Frühstück so wie wir es kennen zu sich. Danach zeigt mir Adrian Komenda und ich werde wieder unendlich vielen Leuten vorgestellt. Etse den? - Hallo wie geht’s?, bokoo! - Gut! Hier begrüßt man jeden den man trifft und an dessen Haus man vorbei kommt. Manchmal nur ein Hallo, aber oft auch verbunden mit einem kurzen Smalltalk. Wir laufen durch Komenda runter zu den Fischern, Richtung Meer. Je weiter wir gehen desto ärmer wird die Umgebung, die Behausungen sind jetzt oft aus Lehm und es verlaufen stinkende Abwasserbäche und Sickergruben, entlang der Häuser und Wege. Man muss aufpassen das man nicht hinein tritt, aber eigentlich warnt einen der beißende Gestank schon von weitem. Die hier Lebenden scheint es jedoch nicht zu stören und ich sehe eine Familie neben einem solchen Bächlein ihr Mittag zu sich nehmen. Wir gehen zum Komenda Castle, ein Relikt aus der Sklavenzeit. Entlang der Goldküste gibt es sehr viele dieser alten Sklavenburgen. Sie waren Gefängnisse, Lagerstätten und Handelsstützpunkte für Sklaven, Gold Elfenbein, Pfeffer etc . Komenda Castle ist nicht sehr gut erhalten, jedoch sind einige der Burgen von der UNESCO zu “Schutz würdigen Denkmälern der Welt” erklärt worden. Cape Coast Castle wurde sogar im letzten Jahr von Barack Obama besucht. Hier machen wir ein paar Fotos und laufen dann weiter zum Strand, vorbei am Komenda Collage. Am Strand angelangt, haben wir eine traumhafte Aussicht und ich fühle mich wie im Paradies.
Abends sind wir bei Kuukua, einer Ladenbesitzerin zum essen eingeladen. Es gibt eine scharfe Soße mit Fisch und dazu Kochbananen. Kuukua (Mittwoch) ist sehr nett und lädt öfter Freiwillige zum Essen ein. Nach netter Unterhaltung mit Adrian geht’s dann ab unter die Dusche und ins Bett.
15.04 Die Ankunft
Die letzte Flugstunde nach Ghana bin ich sehr aufgeregt. Meine Sitznachbarin fragt mich wohin ich Reise und ich erzähle ihr was ich vorhabe. Sie wünscht mir alles Gute und ich mache erste Bekanntschaft mit der ghanaischen Gastfreundschaft. Der Blick aus dem Fenster ist atemberaubend, man hat eine hervorragende Sicht über das Land mit den rotsandigen Straßen und grüner Buschlandlandschaft. Kleine Häuser und Baracken mit bunten Dächern und Fassaden. Ich sehe keine Asphaltstrassen, keine Hochhäuser und lange Strecken auch einfach nur Buschland. Ich kann es kaum glauben nach all der Zeit - ich bin in Afrika! Die Landung ist etwas holperig und ich kralle mich an meinem Sitz fest. Hinter mir sitzen zwei Jungs aus Bayern und als alle Afrikaner aufstehen (die Männer aus Abidjan fliegen weiter), gebe ich mich bei ihnen als Deutsche zu erkennen. Sie sind überrascht und etwas peinlich berührt, da sie den Flug über viel Quatsch erzählt haben und dachten niemand würde sie verstehen. Ich trete aus dem Flieger und hinein in die schwüle Hitze die mich sofort umhüllt und mir für einen Moment den Atem raubt. Die Sonne brennt und wir steigen in den Bus der uns zum Empfangsbereich im Flughafen fährt. Weil ich in überklimatisierten Flugzeugen immer so friere, bin ich viel zu warm angezogen und fange sofort an zu schwitzen. Am Kotoka International Airport werde ich durch verschiedene Sicherheitsschleusen gelotst. Zuerst Passkontrolle, dann noch mal Passkontrolle, Gepäckannahme, Passkontrolle, Gepäckkontrolle und dann geht’s mit meinem Rucksack und der Tasche, mit den Gastgeschenken auf dem Wagen, Richtung Ausgang. Dort erwartet mich Jörn der Leiter von AIM. in Ghana. Ich werde herzlich begrüßt und begleitet von Männern die für Geld meine Taschen tragen möchten oder uns mit dem Taxi fahren wollen, machen wir uns auf den Weg zu seinem Auto. Ich erfahre dass ich offensichtlich Glück hatte, denn oft werden Neuankömmlinge viel länger bei den Kontrollen aufgehalten. Bevor wir fahren gehen wir in einem Forex Bureaux Geldwechseln (Euros in Cedi). Danach geht es auf ins Verkehrschaos von Accra! Die Autos sind zu größten Teil alt und kurz vorm auseinanderfallen. Die Fahrer verständigen sich mit Hupen, Handzeichen und Blickkontakt. Ein Auto reiht sich an das andere und wir kommen nur sehr langsam vorwärts. Zwischen den stinkenden Abgasen und den gefährlichen Fahrmanövern, tummeln sich überall Verkäufer auf den Straßen und bieten die verrücktesten Waren an. Wir haben aufgrund der Hitze beide Fenster geöffnet und jedes mal wenn wir in Stau geraten (eigentlich die ganze Zeit), versuchen die Männer und Frauen ihre Waren, die sie natürlich auf dem Kopf tragen, an uns zu verkaufen. Unter anderem verkaufen sie Bilderrahmen, Eis, Wasser, Handykarten, selbst gekochtes und gebackenes ect. Der Straßenrand ist ebenfalls von Händlern überlaufen, die unterschiedlichsten Sachen und Dienstleistungen werden hier in kleinen, bunt bemalten Holzverschlägen angeboten. Man kann sich z.B die Haare schneiden lassen, essen oder einkaufen. Ich bekomme langsam den Eindruck das alle 2,5 Millionen (oder mehr) Einwohner in Accra eine Art von Business haben, denn es ist wirklich voll auf den Strassen. Auch die Wohnhäuser sind kleine provisorisch anmutende Häuschen aus Stein oder Holz. Die Menschen scheinen sich jedoch alle draußen aufzuhalten und man sieht sie auf der Straße schlafen, essen, waschen und Haare frisieren. Durch den dichten Verkehr fahren wir am Makola Market, dem größten Markt in Accra vorbei und auch hier geht es natürlich turbulent zu. Weiter geht es an einer riesigen Car Station vorbei, hier warten Taxen und Tro-tros (Kleinbusse die mehrere Menschen an bestimmte Plätze bringen) auf Fahrgäste. Accra besitzt wenig Merkmale die man aus anderen Städten kennt. Es gibt keinen Stadtkern wie man ihn gewohnt ist und auch größere Gebäude sieht man selten, auf mich wirkt es eher wie eine Art große Siedlung. Am Präsidentenpalast, dem Golden Jubilee House, vorbei führt es uns langsam aus der Stadt heraus und der Verkehr wird sofort flüssiger. Nach dem ganzen Trubel bin ich froh nun ein bisschen von der Landschaft zu sehen, die überraschend grün ist. Trotz des Fahrtwindes ist mir heiß und ich schwitze bei 35 C° im Schatten.
Die ca. 120 km von Accra nach Komenda können je nach Verkehrslage 2-5 Std. dauern. Wir brauchen insgesamt 3 ½ Std, fahren aber nicht direkt nach Komenda, sondern zuerst zu einem Fußballspiel, zu Ehren des letzten Schultages, zwischen verschiedenen Highschools. AIM hat das Spiel organisiert und ich lerne hier Hanna und Adrian kennen, zwei der anderen fünf Freiwilligen. Des weitern treffe ich Solomon meinen zukünftigen Ansprechpartner und einige weitere AIM Mitglieder, Jugendliche und Bewohner aus Komenda. Jörn hat Halsschmerzen und wir bleiben nicht lang. Es geht weiter nach Komenda und ich bin froh nun endlich mein zu Hause für die nächsten drei Monate kennenzulernen.
Der Weg wird schwerer zu passieren, er ist buckelig und am Straßenrand stehen Palmen und hohe Gräser, wir fahren sozusagen ins Buschland. Ankommen machen wir uns schwer bepackt mit meine Sachen auf den Weg zu meinem Zimmer. Wir betreten einen dunklen Hinterhof in dem einige Frauen Essen zubereiten und aufräumen. Ich werde meiner Vermieterin, einer ältern Frau vorgestellt und Lilly einem jungem Mädchen, das als Sekretärin für AIM. arbeitet. Vom Hof gehen mehrere Türen ab, meine liegt parallel zum Eingang. Das Zimmer ist grün gestrichen, es gibt ein Bett, ein Schreibtisch, drei Stühle und ein Regal für meine Klamotten soll noch folgen. Als wir mein Zimmer betreten erschrecke ich mich fälschlicherweise über eine Spinne, die sich dann aber als Eidechse herausstellt und ich bin froh einen Gast zu haben der mir die ungeliebten Spinnen wegfrisst. “Badezimmer” und Küche teile ich mir mit Pia und Milena, die in einem Haus ein paar Meter entfernt wohnen, sie haben jedoch gerade Urlaub und kommen erst Ende nächster Woche wieder. Allein in meinem Zimmer räume ich erstmal ein paar meiner Sachen aus und versuche mein Moskitonetz anzubringen, ich komme aber leider nicht an den Hacken. Es ist halb 7 Uhr und wird dunkel, nach der langen Reise und der Hitze habe ich ein großes Bedürfnis mich zu duschen. Ich schnappe mir meine Taschenlampe und gehe rüber zum Duschraum. Der Lichtkegel meiner Lampe zieht einige größere Flugtiere an. Plötzlich bewegt sich ein Stein auf dem Boden und ich erkenne das der vermeintliche Stein eigentlich eine dicke fette Kröte ist, auf die ich fast getreten wäre.
Meine Dusche besteht aus zwei Eimern, ein Großer in dem sich das Duschwasser befindet und ein kleiner mit dem ich das Wasser heraus schöpfe, um mich abzuduschen. Als ich mich erfrischt auf den Rückweg machen will, wartet Adrian schon auf mich, um mich zum Abendessen in sein Haus abzuholen. Vorher zeige ich ihm mein Zimmer und er bringt mir netterweise mein Moskitonetz an. Adrians, Hannas und Toms Haus ist ca. 50m entfernt. Da alle anderen Freiwilligen im Moment nicht da sind und erst in den nächsten Tagen zurückkehren, essen wir allein. Es gibt Spaghetti mit Ei und Zwiebeln, nicht sehr afrikanisch, aber lecker! Wir trinken Pure Water. - In 500ml Plastikbeutel abgepacktes chemisch gereinigtes Wasser (das auch so schmeckt) und getrunken wird in dem man eine Ecke abbeißt und dann den Inhalt aussaugt.
Mein Zimmer
Patience und Cecilia beim kochen in unserem Hof
Meine Zimmertür von außen
Meine Vermieterin mit Patience Baby Lilly
Die ca. 120 km von Accra nach Komenda können je nach Verkehrslage 2-5 Std. dauern. Wir brauchen insgesamt 3 ½ Std, fahren aber nicht direkt nach Komenda, sondern zuerst zu einem Fußballspiel, zu Ehren des letzten Schultages, zwischen verschiedenen Highschools. AIM hat das Spiel organisiert und ich lerne hier Hanna und Adrian kennen, zwei der anderen fünf Freiwilligen. Des weitern treffe ich Solomon meinen zukünftigen Ansprechpartner und einige weitere AIM Mitglieder, Jugendliche und Bewohner aus Komenda. Jörn hat Halsschmerzen und wir bleiben nicht lang. Es geht weiter nach Komenda und ich bin froh nun endlich mein zu Hause für die nächsten drei Monate kennenzulernen.
Der Weg wird schwerer zu passieren, er ist buckelig und am Straßenrand stehen Palmen und hohe Gräser, wir fahren sozusagen ins Buschland. Ankommen machen wir uns schwer bepackt mit meine Sachen auf den Weg zu meinem Zimmer. Wir betreten einen dunklen Hinterhof in dem einige Frauen Essen zubereiten und aufräumen. Ich werde meiner Vermieterin, einer ältern Frau vorgestellt und Lilly einem jungem Mädchen, das als Sekretärin für AIM. arbeitet. Vom Hof gehen mehrere Türen ab, meine liegt parallel zum Eingang. Das Zimmer ist grün gestrichen, es gibt ein Bett, ein Schreibtisch, drei Stühle und ein Regal für meine Klamotten soll noch folgen. Als wir mein Zimmer betreten erschrecke ich mich fälschlicherweise über eine Spinne, die sich dann aber als Eidechse herausstellt und ich bin froh einen Gast zu haben der mir die ungeliebten Spinnen wegfrisst. “Badezimmer” und Küche teile ich mir mit Pia und Milena, die in einem Haus ein paar Meter entfernt wohnen, sie haben jedoch gerade Urlaub und kommen erst Ende nächster Woche wieder. Allein in meinem Zimmer räume ich erstmal ein paar meiner Sachen aus und versuche mein Moskitonetz anzubringen, ich komme aber leider nicht an den Hacken. Es ist halb 7 Uhr und wird dunkel, nach der langen Reise und der Hitze habe ich ein großes Bedürfnis mich zu duschen. Ich schnappe mir meine Taschenlampe und gehe rüber zum Duschraum. Der Lichtkegel meiner Lampe zieht einige größere Flugtiere an. Plötzlich bewegt sich ein Stein auf dem Boden und ich erkenne das der vermeintliche Stein eigentlich eine dicke fette Kröte ist, auf die ich fast getreten wäre.
Meine Dusche besteht aus zwei Eimern, ein Großer in dem sich das Duschwasser befindet und ein kleiner mit dem ich das Wasser heraus schöpfe, um mich abzuduschen. Als ich mich erfrischt auf den Rückweg machen will, wartet Adrian schon auf mich, um mich zum Abendessen in sein Haus abzuholen. Vorher zeige ich ihm mein Zimmer und er bringt mir netterweise mein Moskitonetz an. Adrians, Hannas und Toms Haus ist ca. 50m entfernt. Da alle anderen Freiwilligen im Moment nicht da sind und erst in den nächsten Tagen zurückkehren, essen wir allein. Es gibt Spaghetti mit Ei und Zwiebeln, nicht sehr afrikanisch, aber lecker! Wir trinken Pure Water. - In 500ml Plastikbeutel abgepacktes chemisch gereinigtes Wasser (das auch so schmeckt) und getrunken wird in dem man eine Ecke abbeißt und dann den Inhalt aussaugt.
Mein Zimmer
Patience und Cecilia beim kochen in unserem Hof
Meine Zimmertür von außen
Meine Vermieterin mit Patience Baby Lilly
14.04 Der Flug
Dank meines Online Check-Ins, habe ich großes Glück mit meinem Platz. Ich sitze direkt am Fenster, neben mir ist ein Platz frei und einen weiter sitzt eine sympathische Mitdreißigerin aus Frankfurt, auf dem Weg nach Tokio.
Nach erster Trauer bei der Verabschiedung am Frankfurter Flughafen, von Christian, meiner Mutter und Timmi, der uns abgeholt und gefahren hat, bekomme ich direkt Probleme beim Security Check-In. Ich habe vier Feuerzeuge in meiner Tasche, keine Ahnung wofür, aber ich habe beim Packen wohl etwas den Überblick verloren. Dies bedeutet für mich Gürtel wieder an, Schal zurück um den Hals, Laptop, Handy und Tasche wieder einpacken und drei der Feuerzeuge Ordnungsgemäß, außerhalb des Sicherheitsbereichs entsorgen. Danach muss ich mich wieder hinten anstellen und die ganze Prozedur erneut über mich ergehen lassen. Etwas genervt und traurig vom Abschied, begebe ich mich in den Boardingbereich. Nina ruft an um mir eine gute Reise zu wünschen und ich freue mich riesig noch mal mit ihr sprechen zu können.
Als mein Flieger um 15:25 Uhr startet bin ich wieder guter Dinge und voller Spannung auf die nächste Zeit. Begeistert bin ich auch von dem freundlichen Ambiente und unglaublichen Entertainmentprogramm von Emirates Airlines. Es gibt über 60 neue Filme zur freien Auswahl, man kann Telefonieren und Spiele spielen. Ich schaue Case 39 und esse dazu Lamm mit Rosmarinkartoffeln, eines meiner Lieblingsessen. Der Flug vergeht schnell und ich komme leider nicht zum schlafen. Um 23:35Uhr Ortszeit, komme ich am Dubai International Airport an. Als ich mich zu orientieren versuche fällt mir direkt das Prayer Rooms - Schild neben, Toiletts und Wickelraum auf. Außerdem sehe ich, dass sämtliche Anzeigeuhren von Rolex sind. Schade dass ich nur 7Std. Aufenthalt hier habe und das auch noch Mitten in der Nacht, ansonsten hätte ich mir diesen interessanten Kontrast zu Ghana gern mal näher angeschaut. Der Flughafen selbst ist nach dem Ansturm der ankommenden Flieger, wie ausgestorben. Die langweilige Nacht bis zu meinem Abflug vertreibe ich mir mit lesen, Filme gucken, schreiben und nach meinem Gate suchen. Hier ist alles irgendwie ein bißchen blöd ausgeschildert, aber ich hab ja noch 6Std Zeit rauszufinden wo ich hin muss.
Zwei Stunden vor Abflug betrete ich den Boardingbereich und nach Pass- und Securitykontrolle, erschließt sich mir nun die ganze Pracht des Dubaier Dutyfree Bereichs. Gerade habe ich mich noch gelangweilt, werde ich nun von Eindrücken erschlagen. Es gibt Designer- und Schmuckläden wo das Auge Hinblickt. Die unterschiedlichsten Menschen, zB. Bagpacker, Familien, reiche Amerikaner, Inder und Scheichs tummeln sich hier. Überall sind künstliche Wasserfälle angelegt worden und Palmen zieren den Bereich. Ich fühle mich jedoch nicht danach der Konsumsucht nachzugehen und gehe direkt zu meinem Gate. Hier sitzen ca. 40 Männer, sie tragen lange Gewänder, haben ihre Schuhe ausgezogen und schauen sehr ernst und missmutig drein. Ich als einzige Frau suche mir einen Platz etwas Abseits, werde aber trotzdem von allen angestarrt. Nach Blick auf die Anzeige sehe ich, dass mein Flug nur in Accra zwischen landet und dann weiter nach Abidjan fliegt, wo diese Männer offensichtlich hin wollen. Ich bin beeindruckt wie gut sie ihre Frauen im griff zu haben scheinen, wenn diese nicht mal das Land verlassen dürfen. Aber vielleicht handelt es sich ja auch einfach um eine Art Abidjaner Kegelvereinsausflug. Nach und nach treffen dann aber auch die Afrikaner ein und ich bin froh ein paar freundliche Gesichter zu sehen. Als die verschiedenen Sitzreihen aufgerufen werden stürmen alle sofort los obwohl sie gar nicht genannt wurden. Eine Traube von Menschen steht vor dem Einlass und jeder der tatsächlich dran ist muss sich durch die Menge kämpfen. Es wäre doch viel einfache gewesen sitzen zu bleiben und zu warten bis man dran ist!? Mir wird bewusst das dies der Moment ist, an dem ich mich von der ordentlichen deutschen Warteschlange und vielen anderen Dingen verabschieden muss.
Nach erster Trauer bei der Verabschiedung am Frankfurter Flughafen, von Christian, meiner Mutter und Timmi, der uns abgeholt und gefahren hat, bekomme ich direkt Probleme beim Security Check-In. Ich habe vier Feuerzeuge in meiner Tasche, keine Ahnung wofür, aber ich habe beim Packen wohl etwas den Überblick verloren. Dies bedeutet für mich Gürtel wieder an, Schal zurück um den Hals, Laptop, Handy und Tasche wieder einpacken und drei der Feuerzeuge Ordnungsgemäß, außerhalb des Sicherheitsbereichs entsorgen. Danach muss ich mich wieder hinten anstellen und die ganze Prozedur erneut über mich ergehen lassen. Etwas genervt und traurig vom Abschied, begebe ich mich in den Boardingbereich. Nina ruft an um mir eine gute Reise zu wünschen und ich freue mich riesig noch mal mit ihr sprechen zu können.
Als mein Flieger um 15:25 Uhr startet bin ich wieder guter Dinge und voller Spannung auf die nächste Zeit. Begeistert bin ich auch von dem freundlichen Ambiente und unglaublichen Entertainmentprogramm von Emirates Airlines. Es gibt über 60 neue Filme zur freien Auswahl, man kann Telefonieren und Spiele spielen. Ich schaue Case 39 und esse dazu Lamm mit Rosmarinkartoffeln, eines meiner Lieblingsessen. Der Flug vergeht schnell und ich komme leider nicht zum schlafen. Um 23:35Uhr Ortszeit, komme ich am Dubai International Airport an. Als ich mich zu orientieren versuche fällt mir direkt das Prayer Rooms - Schild neben, Toiletts und Wickelraum auf. Außerdem sehe ich, dass sämtliche Anzeigeuhren von Rolex sind. Schade dass ich nur 7Std. Aufenthalt hier habe und das auch noch Mitten in der Nacht, ansonsten hätte ich mir diesen interessanten Kontrast zu Ghana gern mal näher angeschaut. Der Flughafen selbst ist nach dem Ansturm der ankommenden Flieger, wie ausgestorben. Die langweilige Nacht bis zu meinem Abflug vertreibe ich mir mit lesen, Filme gucken, schreiben und nach meinem Gate suchen. Hier ist alles irgendwie ein bißchen blöd ausgeschildert, aber ich hab ja noch 6Std Zeit rauszufinden wo ich hin muss.
Zwei Stunden vor Abflug betrete ich den Boardingbereich und nach Pass- und Securitykontrolle, erschließt sich mir nun die ganze Pracht des Dubaier Dutyfree Bereichs. Gerade habe ich mich noch gelangweilt, werde ich nun von Eindrücken erschlagen. Es gibt Designer- und Schmuckläden wo das Auge Hinblickt. Die unterschiedlichsten Menschen, zB. Bagpacker, Familien, reiche Amerikaner, Inder und Scheichs tummeln sich hier. Überall sind künstliche Wasserfälle angelegt worden und Palmen zieren den Bereich. Ich fühle mich jedoch nicht danach der Konsumsucht nachzugehen und gehe direkt zu meinem Gate. Hier sitzen ca. 40 Männer, sie tragen lange Gewänder, haben ihre Schuhe ausgezogen und schauen sehr ernst und missmutig drein. Ich als einzige Frau suche mir einen Platz etwas Abseits, werde aber trotzdem von allen angestarrt. Nach Blick auf die Anzeige sehe ich, dass mein Flug nur in Accra zwischen landet und dann weiter nach Abidjan fliegt, wo diese Männer offensichtlich hin wollen. Ich bin beeindruckt wie gut sie ihre Frauen im griff zu haben scheinen, wenn diese nicht mal das Land verlassen dürfen. Aber vielleicht handelt es sich ja auch einfach um eine Art Abidjaner Kegelvereinsausflug. Nach und nach treffen dann aber auch die Afrikaner ein und ich bin froh ein paar freundliche Gesichter zu sehen. Als die verschiedenen Sitzreihen aufgerufen werden stürmen alle sofort los obwohl sie gar nicht genannt wurden. Eine Traube von Menschen steht vor dem Einlass und jeder der tatsächlich dran ist muss sich durch die Menge kämpfen. Es wäre doch viel einfache gewesen sitzen zu bleiben und zu warten bis man dran ist!? Mir wird bewusst das dies der Moment ist, an dem ich mich von der ordentlichen deutschen Warteschlange und vielen anderen Dingen verabschieden muss.
Dienstag, 20. April 2010
Kurze Gruesse
Ich bin sehr gut angekommen in Komenda. Alle sind sehr nett und ich fuehle mich wohl. Leider habe ich immer noch kein Internet. Aber ich schreibe jeden Tag und werde alles mit vielen Fotos nachreichen. Hier ist der rechner leider zu langsam und ich muss schon wieder los. Bald gibts mehr...
Dienstag, 13. April 2010
Abschied
So jetzt geht es endlich tatsächlich los. Ich bin eifrig am packen und hoffe, dass ich nichts vergessen werde. Die kuriosisten Dinge in meinem Gepäck sind überigens Salami und Götterspeise, für die Freiwilligen Vorort. Sie sind schon seid einem halben Jahr in Komenda und baten mich diese deutschen Delikatessen mitzubringen.
An dieser Stelle auch nochmals vielen Dank für die schönen letzten Tage die ich mit euch gehabt habe!
Abschiedsessen im Tandure
Afrikanischerabend bei meiner Mama, mit original ghanischer Erdnusssuppe
...und der letzte abend im Fieber
An dieser Stelle auch nochmals vielen Dank für die schönen letzten Tage die ich mit euch gehabt habe!
Abschiedsessen im Tandure
Afrikanischerabend bei meiner Mama, mit original ghanischer Erdnusssuppe
...und der letzte abend im Fieber
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